Lenormand: Lenormandkarten: Lebenshilfe mit Präzision

Die von der Französin Marie Anne Lenormand im 18. Jahrhundert entwickelten Karten zählen neben dem Tarot zu den beliebtesten Kartendecks, die heute noch für Wahrsagungen und die esoterische Lebensberatung benutzt werden. Je nach Verwendungszweck kommt dabei ein kleines oder ein großes Deck zum Einsatz. Von besonderer Bedeutung sind dabei die reichhaltigen Bildsymbole der 36 Karten des kleinen Decks, die auf Illustrationen des deutschen Kartenmachers Johann Kaspar Hechtel zurückgehen.

Lebenshilfe mit Karten

Die liebevoll gestalteten kleinen Lenormand-Decks lassen sich Personen- und Sachkarten unterscheiden. Zu den Personenkarten zählen beispielsweise der Herr, die Dame und das Kind, während unter den Sachkarten Haus, Buch und Schiff zu finden sind. Diese Karten können je nach Fragestellung unterschiedliche Personen und Sachverhalte repräsentieren. Dadurch lassen sich auch eng umgrenzte Fragen recht konkret beantworten.

Für die Lenormandkarten haben sich unterschiedliche Legesysteme etabliert, mit denen je nach Bedarf einfache Alltagsfragen beantwortet oder komplexere Probleme analysiert werden können. Die einfachste Form der Nutzung ist das Ziehen einer einzelnen Tages- oder Wochenkarte, die ein Schlaglicht auf das wichtigste Thema dieses Zeitraums wirft. Ein einfaches Kreuz aus vier Karten, wie es auch im Tarot üblich ist, kann zur Entscheidungsfindung herangezogen werden. Komplexere Legesysteme wie die große Tafel, das keltische Kreuz oder die Jahreslegung mit dem großen Deck eignen sich hervorragend zur Lebensberatung.

Karten mit Geschichte

Die französische Wahrsagerin Marie Anne Lenormand, auf die die gleichnamigen Karten zurückgehen, war eine der bekanntesten Persönlichkeiten im Frankreich des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. Sie machte sich trotz zahlreicher Anfeindungen, die sogar mehrmals einen Gefängnisaufenthalt zur Folge hatten, mit ihren akkuraten Vorhersagen einen so guten Namen, dass sie sogar von der Kaiserin Josephine und dem russischen Zar Alexander um Ratschläge gebeten wurde. Noch heute gelten die Lenormandkarten als besonders präzise Wahrsagekarten.

Obwohl die Karten von ihr entwickelt wurden, hat sie aber vermutlich ihre kommerzielle Verbreitung nicht mehr miterlebt. Die Illustrationen des Nürnberger Kartenmachers Johann Kaspar Hechtel wurden zwar erstmals 1799 bei einem in Deutschland verbreiteten Kartensatz verwendet, aber die Lenormandkarten selbst verbreiteten sich erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Besonders im deutschsprachigen Raum sind sie auch heute noch sehr beliebt und gebräuchlich.

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